Von der Grossbank zum Vermögensverwalter
von Felix Brem

Partner und Kundenberater Marco Obrecht ist seit rund eineinhalb Jahren bei Reuss Private und erzählt im Interview, warum er von einer Grossbank zu einem Vermögensverwalter gewechselt ist und welche Chancen, aber auch Herausforderungen dies mit sich bringt.

In welcher Funktion und seit wann arbeiten Sie bei Reuss Private?

Ich arbeite bereits seit über einem Jahr, genauer seit dem 1.5.2016, bei Reuss Private als Partner mit Marktverantwortung. In dieser Funktion betreue ich den bestehenden Kundenstamm aus meinem Kernmarkt. Diesen habe ich über mehrere Jahre auf- und ausgebaut. Dies durch eine kundenorientiere Beratung und einen holistischen Approach. In diesem Zusammenhang bietet ein unabhängiges und partnerschaftliches Modell diverse Vorteile gegenüber dem rotationsintensiven Betreuungsmodell der Geschäftsbanken.

Erzählen Sie von Ihrem Werdegang. Wie kamen Sie zu Reuss Private?

Ich blicke auf eine erfolgreiche Karriere bei einer Schweizer Grossbank zurück, wo ich als Relationship Manager und Market Specific Head tätig war. Diese habe ich aber für den Sprung in die Selbstständigkeit hinter mir gelassen.

Sie sind also von einer Grossbank zu einem Vermögensverwalter gewechselt. Was hat Sie dazu bewogen?

Mir ist die Bindung zum Kunden sehr wichtig. Ich wollte diese vertiefen und die Möglichkeit haben, jedem Kunden mehr Zeit zu widmen. Das Setup der Reuss Private AG ermöglicht mir dies und ich kann die Rolle eines Partners für den Kunden einnehmen. Insbesondere kann ich Produkte besser auf die individuellen Kundenbedürfnisse ausrichten um deren Anlageziele zu erreichen. Diese Optimierung ist möglich, da ich auf eine uneingeschränkte Produktpalette zurückgreifen und eine Multibankenplattform nutzen kann. Ich muss mich nicht an vorgegebenen Produktepushs, wie man sie von Banken kennt, orientieren. So kann ich dem Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten, ohne auf die Bedürfnisse einer Bank Rücksicht nehmen zu müssen.

Wie unterscheidet sich denn ansonsten der Arbeitsalltag bei einem Vermögensverwalter von jenem bei einer Grossbank?

Der Hauptunterschied liegt ohne Zweifel im Zeitmanagement: Es steht viel mehr Zeit für individuelle Kundenbedürfnisse zur Verfügung und unnötige interne Managementsitzungen fallen weg. Ich kann meine Tage individueller gestalten und mehr auf die Kundenbedürfnisse Rücksicht nehmen, da ich bezüglich meines Tagesablaufes flexibler bin.

Sehen Sie Unterschiede im Beratungsansatz zwischen Vermögensverwalter und Grossbank?

Es wird vermehrt auf Kundenbedürfnisse eingegangen. Zudem gibt es weniger Anlagestrategien, diese sind dann allerdings klarer und fokussierter, da es keine Einschränkungen auf bestimmte Produktanbieter gibt. Anlageziele sowie Risiken werden unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse beurteilt. Wie bereits angesprochen fehlen insbesondere die Produktepushs, die Bankberater oft gewissen Interessenskonflikten aussetzen.

Sie schwärmen so von der Selbstständigkeit. Warum haben Sie sich nicht gleich ganz selbstständig gemacht?

Schlussendlich muss jeder Kundenberater eine Plattform haben, über die er Geschäfte abwickelt und auf deren administrative Unterstützung er zurückgreifen kann. Reuss Private übernimmt genau diese Rolle. Sie bietet IT Support, Middle Office, Compliance in House, eigene Vermögensverwaltung und einen hochdotierten Anlageausschuss, welcher monatlich wichtige Inputs gibt. Zusätzlich finden wöchentliche Meetings mit allen Frontkollegen statt, bei denen das enorme Erfahrungspotential in nützliche Strategien in diversen Bereichen umgesetzt werden kann. Die Verantwortung für die Geschäfte wird am Schluss aber von mir getragen. Ich profitiere also vom optimalen Mix zweier Welten: Unabhängigkeit bei gleichzeitig professioneller Unterstützung in-house.

Sind Sie nun also selbstständig oder ein Angestellter?

Ich arbeite als Partner mit Selbstverantwortung, eigenem Buch und P&L. Insofern bin ich selbstständig, profitiere aber wie gesagt vom Umfeld hier bei Reuss Private.

Vom klassischen Bankangestellten zum selbstständigen Unternehmer – ein harter Schnitt…

Das stimmt. Dessen ist sich auch Reuss bewusst. Entsprechend gibt es Modelle, die einen schrittweisen Übergang vom Angestellten mit Fixlohn zu einer unabhängigeren Stellung vorsehen. Nach intensiven Gesprächen und der detaillierten Analyse meines Business Cases, konnte mir die Reuss Private AG das Modell mit einem erhöhten Basislohn anbieten. Hier ist aber klar festzuhalten, dass die Anforderungen und Zielerreichungen genau analysiert und quartalsweise validiert werden.

Eine letzte Frage: Welche Voraussetzungen sollte ein Kundenberater aus Ihrer Sicht erfüllen, um erfolgreich von einer Bank zu einem Vermögensverwalter wechseln zu können?

Es braucht die richtige Einstellung, eine gewisse Portion Mut und den Drang zur Selbstständigkeit. Man muss gewillt sein, seine Komfortzone zu verlassen und Risiken einzugehen. Insbesondere muss man sich auf die Erstellung und Analyse des eigenen Business Modells fokussieren, welches die eigenen Möglichkeiten reflektiert und gesellschaftlich funktioniert. Das Ziel muss sein, einen holistischen Ansatz zu leben.

 

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